Bozen, 17. Oktober 2021 – Mit einem gewohnten Siegergesicht bei den Männern und einer Newcomerin bei den Frauen ging am Sonntag die 4. Ausgabe des beliebten Trail-Events in Bozen zu Ende. Hannes Rungger gewann den Bozen City Trail zum dritten Mal, während sich Andreea Lucaci zum ersten Mal auf der 27 Kilometer langen Strecke mit 1200 Höhenmetern durchsetzte. Insgesamt 173 Athletinnen und Athleten waren an diesem strahlenden Herbsttag mit von der Partie.
Vor dem Startschuss am Waltherplatz um 10 Uhr war klar, dass es im Kampf um den Tagessieg auf ein Duell zwischen Hannes Rungger, Sieger der Ausgaben 2018 und 2020, und Khalid Jbari, Gewinner im Jahr 2019 und Streckenrekordhalter, hinauslaufen würde. Und so war es schließlich auch. Jbari übernahm das Kommando, Rungger versuchte dem 32-Jährigen vom Athletic Club 96 Alperia auf den Fersen bleiben. Doch beim Anstieg in Richtung Ritten nahm Jbari irrtümlich die falsche Abzweigung. Und so zog Rungger, der für das Sportler Team startet, an seinem ärgsten Widersacher vorbei – ohne dass er es zunächst mitbekam. Erst auf Zuruf der Streckenposten fand der 39-jährige Sarner heraus, dass er nun in Front lag.
Rungger lief in der Folge vorne an der Spitze ein einsames Rennen und kam schließlich nach 2:09.03 Stunden im Ziel an. „Mir gefällt die Strecke sehr gut. Sie ist zwar öfters leicht geändert worden, aber das Prinzip ist immer dasselbe geblieben. Wir laufen auf den Bozner Promenaden mit ihren knackigen Steigungen und das ist einfach wunderschön bei diesem Trail. Die Strecke war sehr gut markiert, es ist fast unmöglich sich hier zu verlaufen. Ich bin jetzt in einer guten Form und deshalb ist es schade, dass sich die Saison dem Ende zuneigt. Aber einen Halbmarathon möchte ich schon noch machen“, sagte Hannes Rungger, Rekordsieger der Veranstaltung, nach seiner Zielankunft. Platz zwei und drei belegten zwei Trentiner, nämlich Enrico Cozzini (2:10.25/GS Fraveggio) und Thomas Guadagnini (2:20.38/US Dolomitica ASD), während der Sextner Stefan Tschurtschenthaler (ASV Jenesien Soltnflitzer) als Vierter knapp am Podium vorbeischrammte. Simon Pertinger von der SG Eisacktal erzielte in 2:23.54 Stunden die fünftschnellste Zeit.
Start-Ziel-Sieg für die Wahl-Boznerin Andreea Lucaci
Bei den Frauen war Andreea Lucaci das Maß aller Dinge. Die 27-Jährige aus der Toskana, die für Atletica Livorno startet, aber seit einiger Zeit in Bozen lebt und in der Talferstadt als Krankenschwester arbeitet, feierte einen Start-Ziel-Sieg und gewann den Bozen City Trail in 2:42.40 Stunden. „Ich bin die ganze Zeit alleine gelaufen. Es hatte den Anschein, als würden die Steigungen nicht mehr aufhören und vom Gefühl her waren es mehr als 1200 Höhenmeter. Aber es hat mir sehr gut gefallen und es war wirklich ein sehr tolles Rennen“, sagte Lucaci, die vor etwas mehr als einem Monat beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run Rang sieben belegt hatte.
Mit 37 Minuten Rückstand auf Lucaci reihte sich die Trentinerin Barbara Fava auf dem zweiten Platz ein, während sich Lena Maria Gummerer über den dritten Platz freuen durfte. Die Eggnerin beendete die längste Distanz des Bozner Trail-Events nach 3:32.07 Stunden.
Clara läuft beim Bozen City Run in einer eigenen Liga
Beim Bozen City Run, der 16 Kilometer lang ist und bei dem es 600 Höhenmeter zu bewältigen gilt, gab es ebenfalls einen Favoritensieg. Luca Clara aus Klausen, der für den ASV Gherdeina Runners startet, triumphierte in 1:04.00 und mit über zwei Minuten Vorsprung auf seinen ärgsten Widersacher, Georg Premstaller vom ASC LF Sarntal Raiffeisen (1:06.13). Clara stellte damit auch einen neuen Streckenrekord auf. Die drittschnellste Zeit erzielte in 1:08.22 der Deutsche Swen Arnold.
Die Siegerin des Bozen City Runs heißt hingegen Barbara Vasselai. Die Athletin des ASC LF Sarntal setzten sich in 1:23.18 durch und verwies Evelyn Fissneider (1:25.28) und Natalie Mitterrutzner (1:26.01) auf die Ehrenplätze. Für Vasselai war es bereits der zweite Sieg beim Bozner Trail-Event nach jenem im Jahr 2019.
Hiller und Moser gewinnen die Premiere des Bozen City Starters
Erstmals stand den Teilnehmern auch eine 10 Kilometer lange und äußerst flache Strecke im Bozner Talkessel zur Auswahl, die vom Waltherplatz auf die Talferwiesen und in der Folge die Talfer und später den Eisack entlang bis zur Palermobrücke und von dort wieder zurück zum Ziel führte. Die Premiere entschied Arnold Hiller vom ASV Afing für sich, der in 36.06 Minuten sieben Sekunden schneller war, als Gerhard Herbst vom ASV Deutschnofen. Der für den ASC Laas startende Giuseppe Paone komplettierte das Podium (37.04).
Bei den Frauen lief zwar Karolina Rosa Thaler vom ASC LF Sarntal Raiffeisen als erste über die Ziellinie. Der Sieg ging aber an ihre Teamkollegin Maria Moser, die in der zweiten Gruppe gestartet war und mit einer Zeit von 42.01 etwas mehr als eine Minute schneller als Thaler war. Sonja Tscholl vom ASV LC Bozen Raiffeisen durfte sich in 43.28 über den dritten Rang freuen.
Positive Bilanz der Veranstalter
Zufriedene Gesichter gab es am Sonntag nicht nur bei den Teilnehmern der drei Renndistanzen, sowie jenen Athletinnen und Athleten, die den nicht-wettkampfmäßigen Lauf über 5 Kilometer absolvierten. Auch das Organisationskomitee zog ein positives Resümee. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf. Die neue Strecke über 10 Kilometer hat sich bewährt und kommt gut an. Sie muss noch ein wenig anlaufen, aber wir sehen hier sehr viel Potenzial. Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir die Teilnehmerzahlen weiter steigern könnten. Und wir hoffen, dass wir die Covid-Pandemie langsam hinter uns lassen können und dass dann alles wieder leichter wird. Die Teilnehmer haben sich vorbildlich an alle die Vorgaben gehalten. Ein großes Kompliment an sie und ein großes Dankeschön an unser Team mit den vielen Freiwilligen, die einen sehr guten Job gemacht haben“, erklärten Sonja Abrate vom Ökoinstitut Südtirol, Dorothea Kelderer vom SC Neugries und Andreas Daum vom Verkehrsamt Bozen abschließend.
Fotos: hkMedia
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