www.wisthaler.com - Harald Wisthaler

Innichen, 16. Oktober 2019 – Die besten Skicrosser der Welt kehren auch im kommenden Winter auf Südtiroler Schnee zurück. Am Samstag, 21. und Sonntag 22. Dezember gastiert der Weltcup-Tross neuerlich in der Dolomitenregion 3 Zinnen. Doch damit nicht genug: Denn am Fuße des Haunold wird zudem der Sieger der Cross Alps Tour gekürt, zu der neben Innichen die nicht weniger renommierten Rennen in Val Thorens, Montafon und Arosa zählen. Die Vorbereitungen für den Weltcup in Innichen laufen gute zwei Monate vor dem großen Showdown schon auf Hochtouren.

In Innichen fiebert bereits alles dem letzten Wochenende vor Weihnachten entgegen, wenn der Skicross-Weltcup zum elften Mal in Folge seine Zelte aufschlagen wird. In keinem anderen Ort wurden so viele Weltcuprennen ausgetragen, weshalb Innichen getrost als „Klassiker“ im Skicross bezeichnet werden kann. Und geht es nach dem internationalen Skiverband FIS, wird das auch künftig so bleiben. Denn beim letzten Herbstmeeting in Zürich wurde den Veranstaltern eine langfristige Zusammenarbeit von fünf und mehr Jahren in Aussicht gestellt.

„Skicross ähnelt auf vielen Weisen der Formel 1“, behauptet OK-Präsident Helmuth Senfter. „Es kommen schon erstaunliche Gemeinsamkeiten zutage zwischen einem Rennen in der Formel 1 und im Skicross. Die Reaktion am Start etwa ist fundamental. Die Startklappe beim Skicross öffnet sich nach dem Zufallsprinzip. Wenn du den Start verschläfst, dann hast du sowohl in der Formel 1 als auch beim Skicross ein ernsthaftes Problem und wirst sofort überholt. Auch die Wahl der Rennlinie ist mitentscheidend. Du kannst in einem Skicross-Rennen nicht einfach die schnellste Linie auswählen und drauflosfahren. Jeder Rennläufer muss genau und sorgfältig planen und die strategisch richtige Linie wählen, die den dahinter folgenden Athleten ein potentielles Überholmanöver erschwert und es den Konkurrenten nicht ermöglicht die eigene Linie zu schneiden. Die dritte Gemeinsamkeit mit der Formel 1 ist der Vorteil des Windschattens. Ein Konkurrent, der in den Sog des Windschattens seines Gegners gerät, kann auf einer Gerade leicht zu einem Überholmanöver ansetzten und am anderen Fahrer vorbeiziehen“, so Senfter weiter.

Schaffen es die Lokalmatadoren Fantelli und Klotz 2019 auf das Podium?

Das lange Innichner Weltcupwochenende beginnt am Donnerstag, 19. Dezember mit den offiziellen Trainings. Der Freitag, 20. Dezember steht ganz im Zeichen der beiden Qualifikationsläufe. Die schnellsten 16 Skicrosserinnen und 32 Skicrosser werden hier jeweils ein Ticket für die Rennen am Samstag, 21. und Sonntag, 22. Dezember ergattern.

Im Vorjahr lieferten sich auf dem anspruchsvollen Parcours am Haunold die Schweizerin Fanny Smith und Sandra Naeslund aus Schweden spannende Duelle. Beide Skicrosserinnen konnten jeweils ein Rennen für sich entscheiden. Aufhorchen ließ im Dezember 2018 auch die junge Lucrezia Fantelli, die einen siebten, bzw. neunten Rang bei ihren Heimrennen verbuchte und sich über ihr bestes Weltcupergebnis freuen durfte. Bei den Männern landete der spätere Weltcup-Gesamtsieger Bastien Midol aus Frankreich zwei Mal auf Rang zwei. Hier triumphierte einmal dessen Bruder Jonathan Midol, während sich Joos Berry aus der Schweiz über seinen allerersten Weltcupsieg freuen durfte.

„Der Südtiroler Siegmar Klotz belegte in der Qualifikation sensationell den zweiten Platz. So ein starkes Resultat eines ‚Azzurro‘ hat es in Innichen in der Quali noch nie gegeben. Leider kam Siegi im Halbfinale kurz vor dem Ziel zu Sturz, nachdem er an zweiter Stelle lag und somit den Einzug ins große Finale schon vor Augen hatte“, erinnert sich Senfter.

Das große Finale der Cross Alps Tour

In Innichen werden traditionsgemäß auch die Siegerin und der Sieger der Cross Alps Tour gekürt. Dabei handelt es sich um eine eigene Gesamtwertung der ersten vier Weltcup-Etappen, ähnlich der Vierschanzentournee beim Skispringen. Die Skicross-Rennen, die zur Cross Alps Tour gehören, finden allesamt im Dezember in vier Hotspots des Alpenbogens statt: Los geht’s in Val Thorens in Frankreich (5.-7. Dezember), bevor der Skicross-Zirkus über das österreichische Montafon (13.-15. Dezember) und Arosa (17. Dezember) nach Innichen gelangt.

Trophäe und Geldpreis der Cross Alps Tour geht an jene Skicrosserin und jenen Skicrosser, der in den dazugehörigen Rennen am meisten Punkte sammeln kann. Im Vorjahr setzten sich Bastien Midol und Sandra Naeslund durch.

Innichen setzt auf Nachhaltigkeit

Ein wichtiger Aspekt ist für die Weltcup-Veranstalter in Innichen jener der Nachhaltigkeit. „Das Skigebiet der 3 Zinnen wird von ENEL ENERGIA vertraglich nur mit Green Energy beliefert. Das kostest zwar etwas mehr im Einkauf, da der Strompreis für grünen Strom über dem Marktpreis liegt. Aber es erlaubt den Skigebieten der 3 Zinnen eine Nachhaltigkeits-Strategie in die Realität umzusetzen. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch die Erreichbarkeit der Rennstrecke und des Zielraums mit der Eisenbahn. Der Zielraum liegt nur 500 Meter vom Bahnhof Innichen entfernt. Außerdem verkaufen wir keine Eintrittskarten und somit sind die Weltcuprennen für jedermann kostenlos zu genießen“, betont OK-Chef Helmuth Senfter abschließend.

Foto: Harald Wisthaler

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