Bozen, 12. Juli – Zehn Tage vor Beginn der 42. Ausgabe des Giro delle Dolomiti stellt Manuel Quinziato, Botschafter des renommierten Südtiroler Radsport-Events, jene sechs Etappen vor, die die 800 erwarteten Teilnehmer aus 25 verschiedenen Nationen vom 22. bis zum 28. Juli im Rahmen der Rundfahrt zurücklegen werden. Der Ex-Profi war als Aktiver auf den meisten Teilstücken im Rahmen des Giro d’Italia unterwegs und kennt die schönsten Flecken seiner Heimat bestens.
Die Dolomiten-Radrundfahrt 2018 beginnt am Sonntag, 22. Juli mit der ersten Etappe auf den Jaufenpass. Das gesamte Teilstück ist insgesamt 163 Kilometer lang mit einer Höhendifferenz von 1859 Metern, der zeitgestoppte Abschnitt misst eine Länge von 19 km (1398 Höhenmeter) bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent. „Den ersten Abschnitt der Etappe, also die Strecke von Bozen bis nach Meran und zur Einfahrt ins Passeiertal, bin ich in meiner Karriere am öftesten gefahren. Es ist sozusagen meine Hausstrecke. Den Jaufen kenne ich hingegen nicht sehr gut. Der Schlussteil wiederum, also der Abschnitt von Sterzing nach Bozen, erinnert mich an den Giro d’Italia 2016, als wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 57 Kilometern pro Stunde von Brixen nach Bozen geradelt sind – die Straße verläuft bergab und der Wind blies natürlich auch zu unseren Gunsten. Das war eine Erfahrung, an die ich mich immer erinnern werde“, erklärt Manuel Quinziato.
Im Rahmen der zweiten Etappe (23. Juli) geht es für die erwarteten 800 Radler aus mehr als 25 verschiedenen Nationen nach Obereggen. Sie ist 78 Kilometer lang (1859 Höhenmeter), während der zeitgestoppte Part relativ kurz (8 km/724 Höhenmeter), dafür aber mit einer durchschnittlichen Steigung von 9 Prozent sehr anspruchsvoll ist. „Pampeago erinnert mich an meinen ersten Giro d’Italia im Jahr 2003, das Ziel der Etappe befand sich dort. Mit Lavazè verbinde ich schöne Erinnerungen an meine Kindheit, weil ich dort oft zum Skifahren und Langlaufen war. Es sind wunderschöne Orte, die mir aus diesen Gründen viel bedeuten“, so der ehemalige Radprofi.
Quinziato über die Sellaronda: „Jedes Mal überrascht mich die Schönheit aufs Neue“
Tags darauf (Dienstag, 24. Juli) wird der Sellastock umrundet, die aufgrund ihrer Länge und des Höhenunterschieds (155 km/3275 m) die anspruchsvollste Etappe ist. Der zeitgestoppte Abschnitt misst eine Länge von 9 Kilometern bei 600 Höhenmetern mit durchschnittlicher Steigung von 6,5 Prozent. Manuel Quinziato: „Das ist die Etappe, die auch ich heuer mitfahren werde. Für mich ist dieses Gebiet eines der schönsten weltweit, um Rad zu fahren. Die Landschaft des Grödnertals und die Pässe, die wir befahren, sind einfach nur unglaublich. Jedes Mal, wenn ich dort unterwegs bin, überrascht mich die Schönheit aufs Neue. Auch mit dem Giro d’Italia waren wir dort öfter unterwegs, zuletzt im vergangenen Jahr mit Ziel in St. Ulrich. Meine ausländischen Kollegen waren jedes Mal verzaubert von der atemberaubenden Kulisse.“
Nach einem Ruhetag und dem InGiro (25. Juli), bei dem Manuel Quinziato allen Interessierten Rede und Antwort stellen wird, geht der Giro delle Dolomiti am Donnerstag, 26. Juli mit der vierten Etappe weiter. Für die Radler geht es dann aufs Stilfser Joch, ein „Muss“ für jeden „echten“ Pedalritter, der etwas auf sich hält. „Das Stilfser Joch ist das Sinnbild des Aufstiegs vieler Rennen und auch des Giro d’Italia. Die „Cima Coppi“ ist der höchste Anstieg bei der Italien-Rundfahrt. Ich werde mich für immer an eine Episode erinnern, die sich auf dem Weg zum Stilfser Joch zugetragen hat. Denn 2014 musste ich unter Schneefall hinaufklettern. Und dann sogar noch weiterfahren bis zum Ziel im Martell-Tal“, erinnert sich der 38-jährige Bozner.
Quinziato über das Stilfser Joch: „2014 musste ich bei Schneefall hinaufklettern – daran werde ich mich immer erinnern“
Das fünfte Teilstück am Freitag, 27. Juli führt auf die Seiser Alm (81 km/1615 Höhenmeter). Wesentlich kürzer ist der zeitgestoppte Abschnitt (11 km/748 Höhenmeter) mit einer Steigung von durchschnittlich 8 Prozent. Manuel Quinziato: „Diese Etappe erinnert mit an den Giro 2016, wo wir in einem Bergzeitfahren hochgefahren sind. Die Landschaft dort oben ist wirklich unglaublich. In meiner Karriere bin ich nur zwei Mal die Seiser Alm raufgeklettert: 2009 beim Sieg von Mentschow und, wie gesagt, vor zwei Jahren.“
Der Giro delle Dolomiti 2018 wird am Samstag, 28. Juli mit dem Mannschaftszeitfahren auf den Straßen rund um Terlan abgeschlossen. „Ich war zwei Mal Weltmeister in dieser Disziplin und habe mit meinem Team BMC an die zehn Mannschaftszeitfahren gewonnen. Es ist eine sehr spezielle Disziplin, bei der man die eigenen Ansprüche hintanstellen muss und sich der Mannschaft unterordnet. Für die Teilnehmer am Giro delle Dolomiti ist es sicherlich eine tolle und einmalige Erfahrung, da es auch etwas anderes ist“, erklärt Manuel Quinziato, Botschafter der Dolomiten-Radrundfahrt, abschließend.
Comments