Doppelsitzer Flower Zeremonie WM Latzfons C.Gruber-1

Latzfons, 2. Februar 2019 – Die neuen Doppel-Weltmeister im Rennrodeln auf Naturbahn heißen Patrick Pigneter und Florian Clara. Das Südtiroler Duo verwies bei der WM in Latzfons/Feldthurns die Russen Pavel Porshnev/Ivan Lazarev sowie die jungen Villnößer Patrick und Matthias Lambacher auf die weiteren Podestplätze und schnappte sich damit zum vierten Mal den Weltmeistertitel. Zu Ende ist das Wettkampfprogramm in Latzfons nach dem heutigen Samstag aber noch lange nicht: Am morgigen Sonntag stehen auf der Lahnwiesen-Bahn drei weitere Medaillenentscheidungen auf dem Programm.  

Pigneter/Clara rodelten in der Doppel-Entscheidung in einer eigenen Liga und schnappten sich souverän den Weltmeistertitel. Das erfahrene Duo fuhr in beiden Durchgängen Laufbestzeit und sicherte sich klar vor Pavel Porshnev/Ivan Lazarev aus Russland die Goldmedaille. „Zum vierten Mal Weltmeister – das ist ein unglaubliches Gefühl, ich bin fast sprachlos. Die Bedingungen auf der Bahn waren wetterbedingt komplett anders als im Training, aber wir sind cool geblieben und haben unsere Leistung zwei Mal ins Ziel gebracht“, gaben die frischgebackenen Goldmedaillengewinner nach Rennende zu Protokoll.

Den Südtiroler Freudentag machten die Villnößer Patrick und Matthias Lambacher perfekt. Das junge Duo rodelte mit einem Rückstand von 1,34 Sekunden auf den dritten Rang und eroberte damit sein erstes Edelmetall bei einer internationalen Rodel-Großveranstaltung. „Wir sind überglücklich über die Bronzemedaille, auch wenn wir Silber knapp verpasst haben. Gleich im ersten Jahr Edelmetall zu holen ist unglaublich. Ein großes Kompliment gebührt den vielen Helfern an der Bahn, die hier für ideale Verhältnisse gesorgt haben“, so das Südtiroler Duo nach dem Rennen.

Alex Gruber mit Bestzeit im ersten Lauf der Männer

Im Einsitzer-Rennen der Männer stellte der Südtiroler Alex Gruber im ersten Lauf die schnellste Zeit auf. Der Lokalmatador aus Villanders legte die 908 Meter lange WM-Strecke mit 116 Metern Höhenunterschied in 1.01,74 Minuten zurück und führt damit das 50-köpfige Teilnehmerfeld knapp vor seinem Teamkollegen Patrick Pigneter an. Der dreifache Weltmeister aus Völs hat nach dem ersten von insgesamt drei Durchgängen 19 Hundertstel Rückstand auf Gruber. Auf dem dritten Rang folgt Thomas Kammerlander aus Österreich (+0,56). Der Nordtiroler war der letzte Athlet, der weniger als eine Sekunde auf den Führenden verlor. Vierter ist nach einem Lauf Michael Scheikl (Österreich/+1,05), Fünfter der Gadertaler Florian Clara (+1,08).

Gruber erwartet sich für die Entscheidung enges Rennen: „Da es in der Nacht und auch morgen schneien soll, wird sicherlich viel von der Beschaffenheit der Bahn abhängen. Patrick und ich sind sehr eng beieinander – am Ende wird sich jener Fahrer durchsetzen, der die bessere Tagesform hat.“ Der zweitplatzierte Pigneter war dagegen nicht ganz zufrieden mit seinem ersten Lauf. „Meine Fahrt war nicht ganz fehlerfrei, nun bin ich in der Rolle des Jägers. 19 Hundertstel Rückstand sind zwar nicht viel, aber irgendwie doch“, so der Völser.

Lanthaler dicht vor ihrem zweiten WM-Titel

Bei den Einsitzern der Frauen deutet alles auf einen Sieg der Gesamtweltcup-Führenden Evelin Lanthaler hin. Die 27-Jährige aus Platt in Passeier erzielte in den ersten beiden Durchgängen klare Bestzeit und liegt vor dem Finallauf am Sonntag überlegen in Führung. „Nach den fünf Siegen im Weltcup bin ich voll motiviert. Ich will im dritten Lauf den Vorsprung weiter auszubauen – die Goldmedaille ist mein großes Ziel, daher will ich nichts dem Zufall überlassen“, kommentierte Lanthaler ihre ersten beiden Durchgänge.

Hinter Lanthaler liegt mit der amtierenden Weltmeisterin Greta Pinggera eine weitere Südtirolerin auf dem zweiten Platz. Die 24-Jährige aus Laas hat nach zwei Läufen einen Rückstand von 1,89 Sekunden auf ihre Teamkollegin. „Nach dem ersten Lauf habe ich mein Material umgestellt und anscheinend die richtige Entscheidung damit getroffen. Mit dem zweiten Durchgang bin ich sehr zufrieden – nun heißt es volle Attacke, aber trotzdem locker bleiben“, so Pinggera.

Den bronzenen Rang belegt aktuell die Österreicherin Tina Unterberger – sie verlor in den ersten beiden Durchgängen 2,20 Sekunden auf Lanthaler. Hinter den Top-Drei lauern die Russin Ekaterina Lavrenteva (+2,60) sowie die junge Südtirolerin Alexandra Pfattner (+2,96) auf die Medaillenränge.

Am Sonntag warten drei Medaillenentscheidungen

Am morgigen Sonntag, dem letzten Wettkampftag dieser Naturbahnrodel-WM, stehen gleich drei Medaillenentscheidungen an. Zuerst kämpfen die Frauen im Einsitzer um Edelmetall (10.50 Uhr), danach wird der neue Weltmeister im Einsitzer der Männer ermittelt (11.30 Uhr). Abgeschlossen wird das sportliche Programm in Latzfons schließlich vom Mannschaftsbewerb. Dieser geht ab 13 Uhr über die Bühne.

Alle Rodelfans, die es im Rahmen der WM nicht selbst nach Latzfons schaffen, haben die Möglichkeit, die Rennen am Wochenende per Live-Stream mitzuverfolgen. Dieser ist ab Samstagvormittag und dem ersten Wertungslauf der Frauen (9.30 Uhr) unter https://livestream.com/creativ-studio/FIL201819kostenlos abrufbar.

Ergebnisse Doppelsitzer: Results_Doubles_02_02_2019

Foto: Christoph Gruber

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