27° edizione Dolomiti Superbike

Niederdorf, 9. Juli 2022 – Mit zwei Favoritensiegen ist am Samstag die 27. Ausgabe des Südtirol Dolomiti Superbike zu Ende gegangen. Bei Kaiserwetter setzte sich im Eliterennen der Männer der Kolumbianer Leonardo Paez durch, der den MTB-Klassiker in Niederdorf bereits zum vierten Mal für sich entschied. Bei den Frauen behielt die „Azzurra“ Claudia Peretti die Oberhand, die vor einem knappen Monat bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille gewonnen hat. 2500 Bikerinnen und Biker aus 36 verschiedenen Nationen nahmen die Herausforderung des MTB-Marathons in der Dolomitenregion 3 Zinnen an.

Leonardo Paez hat es wieder getan! Zum vierten Mal nach 2006, 2016 und 2021 entschied der Kolumbianer den Südtirol Dolomiti Superbike (123 km/3400 Höhenmeter) für sich und machte sich einen Tag vor seinem 40. Geburtstag selbst ein wunderschönes Geschenk. Der zweimalige Marathon-Weltmeister vom Team Soudal Leecougan International musste in Niederdorf von Beginn an alles geben und wurde von seinen Herausforderern Andreas Seewald (Deutschland), Lubomir Petrus (Tschechien), Fabian Rabensteiner (Italien/Villanders), Urs Huber (Schweiz), Diego Arias Cuervo (Kolumbien) und Samuele Porro (Italien) gefordert.

Die Würfel fielen bei der hochkarätig besetzten Ausgabe des Südtirol Dolomiti Superbike einmal mehr auf dem letzten Anstieg zu den Plätzwiesen, wo Paez am meisten Kraftreserven hatte, den Turbo zündete und das Ziel in Niederdorf nach 4:43.30 Stunden als Erster erreichte. 28,3 Sekunden später rollte der amtierende Marathon-Weltmeister Andreas Seewald aus Deutschland (Canyon northwave MTB Team) über die Ziellinie, während der Tscheche Lubomir Petrus (D2mont Merida Cycling Team) das Podium komplettierte. Der 31-Jährige büßte 1.07,2 Minuten auf Paez ein. Einen starken vierten Platz und somit sein bestes Resultat beim Südtirol Dolomiti Superbike fuhr Europameister Fabian Rabensteiner ein. Der Villanderer, Mitglied des Teams Wilier-Pirelli Factory, gab im Zielsprint dem Schweizer Urs Huber, dreimaliger Superbike-Sieger, das Nachsehen.

Peretti feiert einen Start-Ziel-Sieg

Bei den Frauen sorgte die EM-Dritte Claudia Peretti im Eliterennen für einen italienischen Erfolg. Die 24-Jährige aus Basiglio in der Nähe von Mailand triumphierte auf der neuen 85 Kilometer langen Strecke mit 2360 Höhenmetern in 3:50.17 Stunden. Peretti, die für das Olympia Factory Team startet, verwies die Deutsche Adelheid Morath – 2008 und 2012 Olympia-Teilnehmerin und kürzlich Siegerin beim Hero Südtirol Dolomites – auf den zweiten Platz. Die 37-Jährige vom Team Mount 7 kam 2.48,7 Minuten nach der Tagessiegerin ins Ziel. Rang drei ging ebenfalls an eine Italienerin, nämlich an Debora Piana. Der 35-Jährigen vom Velo Club Cigli Cingolani stand eine Zeit von 3:55.59 Stunden zu Buche.

Als beste heimische Bikerin landete Sandra Mairhofer (RDR Italia Leynicese Racing Team) auf dem vierten Platz. Die Cross-Triathlon-Weltmeisterin aus Welsberg musste nach einem Sturz mit einem Defekt an der Federgabel weiterfahren und war damit im Kampf um das Podium machtlos. Mairhofers Rückstand auf Peretti betrug am Ende 6.14,6 Minuten.

Packender Zielsprint im 85-km-Rennen der Männer

Spannender hätte die Premiere der neuen mittleren Distanz beim Dolomiti Superbike bei den Männern nicht verlaufen können. Gleich fünf Athleten lieferten sich einen packenden Zielsprint im Zentrum von Niederdorf, bei dem Francesco Failli das beste Ende für sich hatte. Der 39-Jährige vom ASD Cicli Taddei gewann in 3:17.31 Minuten und verwies seinen Teamkollegen Francesco Casagrande, sowie den Vorjahressieger auf der 60-km-Distanz Nicola Taffarel (Wilier 7C Force) um wenige Zehntelsekunden auf die Plätze.

Einen Südtiroler Sieg durften die vielen Fans im Ortskern von Niederdorf beim „Klassiker“ (60 km/1785 hm) bejubeln. Philipp Plunger aus Gufidaun (Martini Speed Team) setzte sich in 2:26.46 Minuten vor Alberto Magnani (RDR Italia Leynicese Racing Team) und Stefan Kerschbaumer aus Klausen durch. Bei den Frauen gab es hingegen einen Erfolg einer Bikerin aus Polen. Anna Urban (BMC Poland) knackte in 2:56.25 Stunden als einzige Teilnehmerin die 3-Stunden-Marke. Rang zwei und drei gingen hingegen an zwei junge Südtirolerinnen, nämlich die Pragserin Silvia Huber und Hannah Wiesthaler aus Innichen.

Den Südtirol Dolomiti Superbike nicht entgehen ließen sich auch Ex-Landesrat Thomas Widmann und Emil Oberegger aus Olang, die bei allen Ausgaben auf der langen Distanz am Start waren und auch ins Ziel kamen. Ebenfalls mit von der Partie war das ehemalige Ski-Ass Manfred Mölgg und die Ex-Biathletin Magdalena Wierer. Die jüngere Schwester von Dorothea Wierer schaffte beim „Klassiker“ den achtbaren siebten Platz.

Zufrieden Bilanz zog nach der Zielankunft des letzten Teilnehmers auch OK-Chef Kurt Ploner. „Das war wieder ein Mountainbike-Fest der Spitzenklasse. Ich möchte allen Siegerinnen und Siegern herzlich zu ihren Leistungen gratulieren. Irgendwie sind aber alle Sieger, die die Herausforderung des Südtirol Dolomiti Superbike annehmen. Ein großes Dankeschön geht an unsere vielen Sponsoren und nicht zuletzt an unsere 1000 freiwilligen Helferinnen und Helfer, ohne deren Unterstützung ein Event wie das unsere nicht möglich wäre. Auf Wiedersehen beim 28. Südtirol Dolomiti Superbike, der am 8. Juli 2023 stattfinden wird“, sagte Ploner.

Abgeschlossen wird der 27. Südtirol Dolomiti Superbike am Sonntag, 10. Juli mit den Kinder- und Jugendrennen der Junior Trophy.

Fotos: YAK Agency

 

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