Mejia_Sebastian_Rizzi_Eduard_Giro_delle_Dolomiti_23_07_2019

Bozen, 23. Juli 2019 – Die 43. Dolomiten-Radrundfahrt wurde am Dienstag mit dem dritten – und mit 176,3 Kilometern bei fast 3000 Höhenmetern längsten – Teilstück fortgesetzt. Dabei gab es eine absolute Premiere in der 43-jährigen Geschichte des Südtiroler Klassikers. Für die Hunderten Radlerinnen und Radler ging es auf dem zeitgestoppten Abschnitt (9,6 km/570 Höhenmeter) erstmals auf den Fedaia Pass. Am Fuße des Marmolata-Gletschers holten sich Lokalmatador Eduard Rizzi (Sarntal) und Monika Dietl (Bayern) den Tagessieg. Die Anfahrt war über das Grödnertal und das Sellajoch erfolgt, die Rückfahrt ging über das Fassa- und das Fleimstal, sowie im weiteren Verlauf über Auer zurück nach Bozen.

Der dritte Wettkampftag bei der diesjährigen Dolomiten-Radrundfahrt stand ganz im Zeichen des Duells Eduard Rizzi gegen Sebastian Mejia aus Kolumbien. Die beiden Radsportler lagen vor dem Bergzeitfahren von Alba di Canazei auf den 2057 Meter hoch gelegenen Fedaia Pass im Gesamtklassement gerade einmal 8 Sekunden auseinander. Und die Zuschauer bekamen einen packenden Zweikampf zu sehen. Mejia ging als einer der ersten über die Startlinie und erreichte den Passübergang auch in der Spitzenposition – wenige Sekunden vor Rizzi. Doch den Etappensieg feierte der bald 48-jährige Sarner, denn er war eine gute halbe Minute hinter Mejia gestartet. Rizzis Siegerzeit lag bei 23.34 Minuten. Zwischen den Gesamtführenden und den Kolumbianer schob sich im Etappenklassement der Trentiner Manuel Giacomelli, der 21 Sekunden auf Rizzi einbüßte, aber 4 Sekunden schneller als Mejia war.

„Diese Etappe ist vom Panorama her sicherlich zu wiederholen. Aber sie hat uns allen mit insgesamt fast 180 Kilometern bei 3000 Höhenmetern sehr viel abverlangt. Deshalb kommt der Ruhetag am morgigen Mittwoch sicherlich genau richtig. Am Donnerstag und Freitag werde ich noch einmal alles aus mir herausholen. In der Hoffnung, dass es vielleicht heuer endlich einmal mit dem Gesamtsieg klappt. Mit meinen bald 48 Jahren wird es nicht leichter“, gab Rizzi zu Protokoll. Sein ärgster Widersacher Mejia war hingegen voll des Lobes für den Giro delle Dolomiti: „Das war ein ziemlich harter Aufstieg. Aber der Ausblick während der gesamten Etappe war alle Mühen wert. Ich bin zum ersten Mal in dieser Gegend unterwegs und es ist wirklich unbeschreiblich. In Kolumbien gibt es fast jeden Kilometer einen Aufstieg. Ich lebe auf 2600 Metern Meereshöhe – wenn ich hier unten fahre, dann tue ich mich etwa beim Atmen leichter, als in meiner Heimat.“

Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Frauen: Dietl nimmt Frei zwei Sekunden ab

Bei den Frauen holte sich Monika Dietl aus Bayern den zweiten Etappensieg in Folge. Dietl setzte sich in 29.43 Minuten durch. Dahinter klassierte sich Esther Frei aus der Schweiz auf Rang zwei, die in der Gesamtwertung nur zwei Sekunden einbüßte. „Ich habe Gas gegeben, das ist genau meine Strecke. Das war richtig lässig. Jetzt freue ich mich auf den Rast-Tag um Energie zu sammeln für die zweite Hälfte des Giro delle Dolomiti“, so Frei. Platz drei in der Tageswertung belegte einmal mehr Annette Pronk aus den Niederlanden (31.08). Als beste Südtirolerin landete Ruth Zemmer (Klausen) auf Rang fünf, die nun auch im Klassement beste heimische Radsportlerin ist und auf Rang sechs geführt wird.

Apropos Gesamtwertung: Bei den Männern führt Rizzi bei Halbzeit des Giro delle Dolomiti mit einem Vorsprung von 30 Sekunden auf Mejia. Rang drei nimmt Rizzis Mannschaftskollege vom Sportler Team Simone Piccina ein. Im Klassement der Radlerinnen beträgt Freis Vorsprung auf Dietl 43 Sekunden. Pronk liegt bereits mehr als drei Minuten auf die Eidgenossin zurück.

Ruhetag am Mittwoch

Am Mittwoch legen die Teilnehmer des Giro delle Dolomiti einen Ruhetag ein, den einige Radsport-Begeisterte für einen Ausflug auf das Stilfser Joch nutzen wollen. Am Donnerstag wird die einwöchige Rundfahrt mit der vierten Etappe fortgesetzt. Ausgangspunkt ist dieses Mal Bruneck, bevor es durch das Gadertal auf den Valparola Pass geht. Das Teilstück ist 126,3 Kilometer lang und weist 2161 Höhenmeter vor.

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