Bozen, 31. März 2019 – Ousman Jaiteh aus Gambia und die Boznerin Sarah Giomi haben am Sonntagvormittag die 14. Ausgabe des Under Armour Kalterer See Halbmarathon für sich entschieden. Beim Panoramalauf, der über 10 Kilometer und somit nur eine Runde um den wärmsten Badesee der Alpen führte, setzten sich die Sarner Hannes Rungger und Kathrin Hanspeter durch. Insgesamt nahmen rund 1500 Athletinnen und Athleten die zweite Etappe der Top7-Laufserie 2019 bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen in Angriff und sorgten am Kalterer See für einen neuen Teilnehmerrekord.
Ousman Jaitehs Sieg war ein Triumph mit Ansage. Denn der 28-Jährige aus Gambia, der 2013 aus seiner Heimat geflüchtet ist und nach einer zweijährigen Odyssee auf Sizilien ankam, war der Topfavorit auf den Tagessieg beim Under Armour Kalterer See Halbmarathon. Der Athlet des Trentino Running Team bewältigte die 21,097 Kilometer in 1:09.02 Stunden. Für Ousman Jaiteh, der jetzt in der Valsugana zu Hause ist und als Metallarbeiter seine Brötchen verdient, war der Südtiroler Frühlingsklassiker die perfekte Vorbereitung auf den Mailand Marathon in einer Woche.
„Der Under Armour Kalterer See Halbmarathon ist ein tolles Rennen mit einer wunderbaren Kulisse. In Mailand möchte ich kommenden Sonntag beim Marathon unter 2:10-Stunden laufen. Komplimente an die Veranstalter für dieses wirklich schöne Event“, diktierte Jaiteh den zahlreichen Medienvertretern in Kaltern in die Notizblöcke. Weiteres Kuriosum: Jaiteh, der in seiner Heimat vor der Flucht nach Europa Politikwissenschaften studierte, hat erst vor zwei Jahren mit dem Laufsport begonnen.
Auf dem zweiten Platz landete der Bozner Gianmarco Bazzoni vom Athletic Club 96 Alperia. Der 29-Jährige, der im vergangenen Jahr Dritter geworden war, kam nach 1:11.48 Stunden im Ziel an und verwies heuer Andreas Hecht aus Deutschland (DJK Weiden/1:13.23) auf den dritten Platz. Der 38-Jährige überholte auf der Schlussrunde Lokalmatador David Andersag (ASC Berg/1:14.24).
Sarah Giomi läuft sich vor dem Halbmarathon eine Runde ein
Mit einer kuriosen Geschichte wartete Frauensiegerin Sarah Giomi auf. Die 34-Jährige aus Bozen (Ass. Sport. Dilettant. Dribbling) lief vor dem Start zum Halbmarathon bereits eine Runde um den Kalterer See, weil sie sich derzeit auf den Hamburg Marathon am 28. April vorbereitet. Diese 10 Kilometer lange „Einwärmrunde“ steckte Giomi im Rennen ohne Probleme weg und setzte sich in 1:21.53 Stunden souverän vor Edeltraud Thaler (ASV Telmekom Team/1:27.27) und Elektra Bonvecchio (Atletica Trentino/1:27.45) durch.
„Obwohl ich heute unterm Strich über 30 Kilometer gelaufen bin, fühle ich mich jetzt sehr wohl. Die Form vor dem Hamburg Marathon stimmt jedenfalls. Nach Kaltern komme ich immer sehr gerne. Ob ich jetzt eine Pause einlege? Nein, auch ich werde in Mailand starten, dort allerdings nur an der Staffel teilnehmen“, sagte die strahlende Frauen-Siegerin Sarah Giomi.
Der Panoramalauf lockt die Südtiroler Elite an
Hochkarätig besetzt war auch der Panoramalauf, bei dem die Teilnehmer eine Runde zu etwas mehr als 10 Kilometern zurücklegen mussten. Hier blieb Hannes Rungger vom Sportler Team exakt zwei Sekunden unter der 35-Minuten-Marke und behielt im Duell mit Peter Lanziner (ASD Südtirol Team Club) glasklar die Oberhand (35.15). Auf dem dritten Platz folgte mit Michael Hofer vom ASV Deutschnofen ein weiterer Südtiroler (35.52).
Auch bei den Frauen kommt die Siegerin des Panoramalaufs aus dem Sarntal. Kathrin Hanspeter setzte sich mit einer Zeit von 38.07 Minuten durch. Die 36-Jährige vom ASC LF Sarntal Raiffeisen verwies Doris Weissteiner (SG Eisacktal Raiffeisen/41.16) und Simonetta Menestrina (Atletica Trento/41.51) auf die Ehrenplätze.
Die Veranstalter sind überwältigt
Strahlende Gesichter waren auch bei den Veranstaltern vom Südtiroler Laufverein Sparkasse zu sehen. „Ein neuer Teilnehmerrekord von 1500 Athletinnen und Athleten, die allesamt rundum zufrieden waren. Eine tolle Laufstrecke um den malerischen Kalterer See mit wunderbarem Panorama, dazu strahlendes Frühlingswetter und angenehme Temperaturen. Beim Rennen selbst gab es keine Probleme oder gröbere Verletzungen – mehr kann man sich als Veranstalter kaum wünschen. Der Start in die Laufsaison ist mehr als geglückt. So kann auch die Top7-Laufserie, zu der wir seit vielen Jahren gehören, gerne weitergehen. Abschließend möchten wir uns bei unseren Partnern bedanken, allen voran unserem Hauptsponsor Under Armour, sowie unseren rund 150 freiwilligen Helfern, ohne deren Hilfe wir den Kalterer See Halbmarathon niemals durchführen könnten“ resümierte OK-Präsident Patrick Olivetto.
Die Top7-Serie wird übrigens in einem guten Monat mit dem Half Marathon Meran-Algund am Sonntag, 5. Mai fortgesetzt.
Foto: hkMedia
Comments