Rabenstein, 2. Februar 2019 – Am Samstagabend wurden beim Eiskletter-Weltcup in Rabenstein die ersten Sieger ermittelt. Im Schnelligkeitsklettern (Speed) feierten die Russen Anton Nemov und Ekaterina Feoktistova den Tagessieg. Damit wurde die russische Dominanz in dieser Disziplin auch am Fuße des tief verschneiten Timmelsjochs fortgesetzt. Ausgetragen wurde auf der anspruchsvollsten künstlichen Eiskletter-Anlage der Welt auch die Qualifikation im Schwierigkeitsklettern (Lead). Hier fällt die Entscheidung am Sonntag.
Wenn es im Weltcup der Eiskletterer darum geht, die 15,50 Meter hohe Eiswand in der Vertikalen so schnell als möglich zu erklimmen, dann kann für die nachfolgende Siegerehrung schon einmal die russische Nationalhymne vorbereitet werden. Denn seit Jahren dominieren die Sportlerinnen und Sportler aus dem flächenmäßig größten Land der Erde das Schnelligkeitsklettern nach Strich und Faden. Das war am Samstag in Rabenstein nicht anders. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen qualifizierten sich jeweils vier Russen für das Halbfinale.
Der große Favorit bei den Männern war Anton Nemov, der im Speed-Ranking die Nase vorne hat. Und Nemov wurde den hohen Ansprüchen gerecht. Zunächst schaltete er im Halbfinale Vladimir Kartashev aus. Im Finale zog Nemov im ersten Durchgang gegen seinen Landsmann Anton Sukharev zwar um 0,07 Sekunden den Kürzeren, revanchierte sich aber im Re-Run und holte am Ende dennoch den Tagessieg. Platz drei belegte Nikolai Kuzovlev, der amtierende Weltmeister in der Kombination und Führende im Schwierigkeits-Weltcup.
Zweiter Sieg für Feoktistova in Rabenstein
Bei den Frauen behielt Ekaterina Feoktistova die Oberhand. Sie gewann das Duell gegen Kombinations-Weltmeisterin Maria Tolokonina im Halbfinale und setzte sich schließlich im Endlauf gegen Valeriia Bogdan durch. Feoktistova liegt der Eisturm in Rabenstein, denn 2017 hat die Russin die Südtiroler Weltcup-Etappe im Schnelligkeitsklettern schon einmal gewonnen und in den Jahren 2015 und 2018 belegte sie jeweils den zweiten Platz. Das Podium der diesjährigen Speed-Entscheidung komplettierte Ekaterina Koshcheeva, die in der Disziplinen-Wertung an erster Stelle liegt und weiterhin das gelbe Trikot tragen wird.
Starke Leistungen in der Qualifikation des Schwierigkeitskletterns
Obwohl es in Rabenstein – wie in ganz Südtirol – in der Nacht auf Samstag sehr ergiebig geschneit hatte, konnten die Wettkämpfe im Passeirer Eiskletter-Mekka pünktlich beginnen. Vor den Speed-Wettbewerben ging ab dem frühen Morgen die Qualifikation in der Königsdisziplin – dem Schwierigkeitsklettern (Lead) – über die Bühne. Bei den Männern erreichten nur Vorjahressieger Mohammadreza Safdarian Korouyeh (Iran) und der Russe Aleksei Marshalov in beiden Durchgängen das Top. Gleich acht Athletinnen schafften dieses Kunststück hingegen bei den Frauen, nämlich die Koreanerinnen Woonseon Shin und Han Na Rai Song, die Russinnen Maryam Filippova und Maria Tolokonina, die Schweizerinnen Sina Götz und Vivien Labarile, die Irin Eimir McSwiggan, sowie Enni Bertling aus Finnland.
Insgesamt qualifizierten sich 18 Eiskletterinnen und -kletterer für das Halbfinale, das am Sonntagmorgen ab 8.15 Uhr ausgetragen wird. Das Finale steigt ab 13 Uhr.
Livestream für alle Eiskletter-Liebhaber zu Hause
Live dabei sein können beim Weltcup der Eiskletterer alle Interessierten, die es nicht selbst nach Rabenstein schaffen. Der internationale Verband UIAA und die Veranstalter bieten einen hochwertigen Livestream an, der sowohl auf dem offiziellen Youtube-Kanal der UIAA (https://www.youtube.com/user/uiaabern), als auch auf der Webseite des Eisturms Rabenstein (www.eisklettern.it) angesehen werden kann.
Photo: Patrick Schwienbacher
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